Mittwoch, 29. August 2012

Die erste Woche in der Wohnung

 Hallo Deutschland, Italien, Portugal, Kanada, Uganda....

Am Dienstag letzer Woche bin ich in meine Wohnung gekommen. Nach der Arbeit packen und das Hotelzimmer in Windeseile verlassen. Mit 45kg auf den Straßen von Kampala nachts unterwegs zu sein ist nicht empfehlenswert, Hendrik und ich habens dann doch noch bis zum richtigen Sammeltaxi geschafft und sind nach Kisasi, einem Stadtteil von Kampala gefahren, Fahrzeit so 30 min.
Dort hat noch ein Exfreiwilliger mit seinen Kollegen in einer Bar ein bischen gefeiert und wir haben uns dazu gesellt und sind bald zusammen mit ihm im Auto von seiner Organisation zu unsrer Wohnung gefahren. Die Straßen dorthin sind nicht asphaltiert und haben riesige Schlaglöcher und Wasserrinnen.
von außen
Der Compound ist wirklich sehr schön, und wie üblich gut vergittert und ummauert. Im Wohnzimmer saßen nochmal 5 Exfreiwillige aus Uganda die in der Nacht noch den Flieger nehmen wollten. Nachdem uns Sebastian und Marcus, die Vorbewohner noch ein paar kurze Tipps gegeben haben sind die auch alle abgehauen und haben die Wohnung leider unaufgeräumt zurückgelassen.
Miriam, Martin, Hendrik und ich sind jetzt in zu viert in der Wohnung. Gleich mal ins Bettgefallen. Ich war die ersten Tage ziemlich fertig, aber jetzt bin ich fit.Arbeiten tue ich von zuhause aus und desshalb bin ich auch nicht viel unterwegs.
Am Abend bin ich dann runter nach Kisasi an die Straße  mit dem Fahrrad, ohne Federung auf den Wegen ist das anspruchsvoll, aber wem Mountainbiken gefällt macht das auch Spaß. In Kisasi bin ich dann mit Hendrik im Supermarkt einkaufen gegangen. Wasser kauft man in 5l Kannistern und die Hochzuschleppen war nicht so lustig... Blöderweise wussten wir beide nicht den Weg und haben uns dann im schon dunklen verirrt. Hier gibt es keine Hausnummern und Straßennamen, so konnten wir uns nicht durchfragen weil wir nicht wussten wo wir hinwollten. Wir haben uns gedacht: Wir dummen klischeehaften Mzungus! Ein Bodafahrer der unsere Vorgänger kannte hat uns dann gerettet :). Mittlerweile kenne ich den aber Weg zu unserem Haus und ich fühl mich hier wohl :).
Beim Kochen war dann Stromausfall sodass die Nudeln leider ein "bischen" zu viel Pfeffer bekamen. Stromausfall gibt es alle paar Tage, letzen Freitag sogar für 8h...

Arbeit:
Meine Organisation, Tafmod,  ist noch sehr jung und hat auch nur zwei Mitarbeiter. Ihr Ziel ist es, das mehr Menschen in Kampala das Fahrrad nutzen. So organisieren wir den Car-free-day Kampala und weitere Projekte. Tafmod arbeitet viel mit anderen Organisationen zusammen, bei den Meetings bin ich natürlich dabei, welche sehr interessant sind.

Wohnung:
Sie liegt 15 min von der nächsten größeren Straße entfernt. Sie ist Teil eines sogenannten Compounds. Ein paar Wohnungen liegen nebeneinander wie Reihenhäuser und haben außenrum eine Mauer mit Wachmann. Alle Türen und Tore haben dicke Riegel und Schlösser. Ein bischen merkwürdig, aber man fühlt sich sicher.

Wohnzimmer und Gästezimmer
Die Wohnung hat 3 Zimmer und ist sehr schön. Kühlschrank haben wir keinen, Kleidung wird per Hand gewaschen, gekocht wird mit Gas und Duschwasser ist natürlich kalt. Trinkwasser muss man im Supermarkt kaufen und schleppen. Praktisch ist, dass es überall Gemüse und Obststände gibt und man nicht weit laufen muss um einzukaufen.Die Umgebung ist für eine Stadt dünn besiedelt.

Alle paar Tage gibt es einen starken Regen, danach sind die Wege zwar aufgeweicht, aber die Luft vom Staub gereinigt.

Übers WE ist Leon  uns besuchen gekommen. Martin und ich waren mit den Kindern von hier Fußball auf einer "Wiese" spielen, die sehr sehr viele Löcher und Unebenheiten hatte. Das Kicken war ein dem Ballhinterherlaufen und aufpassen das man nicht stolpert :) Hat aber schon Spaß gemacht.

Am  Sonntag haben wir ein bischen Sightseeing gemacht und den Bahai-tempel besucht. Das ist eine Religion die Elemente aus allen großen Religionen vereinigt, der Glaubeist nicht sehr verbreitet. Der Tempel liegt auf einem Hügel mit kleinem Park und man hat einen 360°Blick auf Kampala. Man sieht ihn natürlich auch von überall. Innen ist er sehr eindrucksvoll aber leider durfte man keine Fotos machen.

Als wir zurück waren haben wir festgestellt das kein Wasser mehr aus den Leitungen kommt. Wir haben eigentlich einen großen Wassertank der zwischenspeichert, da mit bei "kurzen" Ausfällen von ein paar Stunden, die täglich vorkommen, trotzdem das Wasser läuft. Aber der war leer und so hatten wir keine Klospülung, Dusche, (Kleider)Waschmöglichkeit... Trinkwasser war kein Problem da wir immer nur abegepacktes Wasser trinken. Am Montag und Dienstag bin ich dann von Wasseramt zu Betreiberfirma gefahren und hab nachgeforscht und Rechnungen bezahlt. Mittlerweile läuft es wieder, woran es lag weiß ich aber bis jetzt noch nicht.
 
Mein Auslandsjahr in Uganda läuft über das sogenannte weltwärts-Programm des Entwicklungsministeriums. Sie leisten auch den Großteil der Finanzierung. Den anderen Teil soll der Freiwillige durch Spenden auftreiben. Deshalb würde ich mich auch über kleine Beiträge sehr freuen. Schaut einfach eimal auf meine Blogseite Unterstützung
Vielen Dank, ich werde das Jahr über, euch hier an meinen Erfahrungen teihaben lassen :)

Viele Grüße
Tilman



5 Kommentare:

  1. Schön mal wieder was von dir zu hören.
    Klingt ein bisschen chaotisch da in eurer Wohnung. Wenn ich mir überlege, dass wir hier eigendlich niemals kein Wasser haben und der letzte Stromausfall für 5min im Februar war, dann haben wir es hier schon verdammt gut.
    :D

    Liebe Grüße.

    M.

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  2. hey, hört sich ja alles spannend an!, hab grad alle blogeinträge gelesen, weil ich davor in frankreich ohne inet war... aber ohne adresse is ja blöd, wenn ich jez nen platten hab, wohin soll ich dann mein fahrrad hinschicken? ;)

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  3. wer aus Kanada verfolgt denn deinen Blog? Und Portugal...?
    und Thomas, du solltest dein Fahrrad sowieso selber reparieren!

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  4. klingt ja alles ziemlich spannend! aber, das problem mit der adresse habe ich auch... wohin schicke ich jetzt die neuerste postkarten-edition aus portugal?!?! :P
    viele ganz ganz liebe grüße aus Portugal :)

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  5. Lieber Tilman, ich freu mich immer über die Bilder und Berichte. Wann gehts weiter? funktioniert das Wasser wieder?
    LG aus der Waldstr.

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